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Fischlexikon |
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Schollen gehören zu den Plattfischen und gelten gemeinhin als populärster Vertreter dieser Fisch-Familie. Sie bevorzugen als Lebensraum den Meeresboden. Weil sie salzreiches und kühles Wasser lieben, sind Sie fast nie in der Nähe von Flussmündungen finden. Meist leben sie in einer Tiefe von 10 bis 200 Metern, im Mittelmeer und im Schwarzen Meer auch bis 400 Meter.
Schollen sind wahre Meister im Tarnen. Sie nehmen die Farbe des Untergrundes an und graben sich bei Gefahr im Sand ein. Besonders faszinierend sind ihre Augen, von denen eins nach vorne und das andere gleichzeitig nach hinten sehen kann.
Schollen werden durchschnittlich etwa 25 bis 40 Zentimeter lang und bis zu sieben Kilogramm schwer. Die älteste je gefangene Scholle war rund 50 Jahre alt.
Weibliche Schollen können bis zu einer halben Million Eier legen. Wenn die Jungtiere eine gewisse Größe erreicht haben, wandert das linke Auge über die obere Körperhälfte nach rechts und die Fische beginnen, mit der linken Körperseite Richtung Boden, flach über dem Meeresgrund zu schwimmen. Die obere Augenseite des platten Fischkörpers variiert je nach dem Untergrund, auf dem die Scholle sich befindet, zwischen verschiedenen Brauntönen mit hell- bis dunkelroten Flecken. Die Unterseite, oder auch Blindseite genannt, ist weiß. Rein optisch ähnelt die Scholle der Flunder, fühlt sich jedoch im Gegensatz zu dieser aufgrund ihrer sehr kleinen Schuppen ganz glatt an.
Ausgewachsene Schollen ernähren sich von Garnelen, Krabben oder kleinen Muscheln. Von ihren ursprünglichen Laichzonen aus wandern Schollen täglich beeindruckende 30 Kilometer in Richtung der Gezeitenzonen am Strand.
Inhalte und Bild:
Mit freundlicher Unterstützung
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Nährwerte |
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Nährwerte
100 g Scholle (verzehrbarer Anteil)
Energie:
361 Kilojoule
Grundzusammensetzung:
Wasser 79,9 %
Eiweiß 17,1 %
Fett 1,9 %
Fettsäuren:
Mehrfach ungesättigt 554 mg
Cholesterol:
63 mg
Mineralstoffe:
Natrium 104 mg
Kalium 311 mg
Calcium 61 mg
Magnesium 22 mg
Spurenelemente:
Jod 53 µg
Phosphor 198 mg
Eisen 900 µg
Selen 33 µg
Vitamine:
Vitamin B1 210 µg
Vitamin B2 220 µg
Vitamin C 1,5 mg
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Vorkommen |
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Vorkommen
Schollen leben im Nordostatlantik, vom Weißmeer bis Gibraltar, sowie im Mittelmeer und im Schwarzen Meer. Am häufigsten sind sie jedoch in der Nordsee, der Skagerrak, Kattegat, der Beltsee und der westlichen Ostsee bis etwa zur Linie Gotland-Danzig zu finden.
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Fangmethoden |
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Fangmethoden
Die Scholle gilt für die europäische küstennahe Fischerei als meistgefangener Plattfisch. In den Monaten Mai, Juni und Juli erreicht der Schollenfang aufgrund der Frühjahrswanderung seinen Höhepunkt. Besonders die sogenannten Maischollen sind wegen ihrer zarten Beschaffenheit bei den Fischliebhabern besonders begehrt. Später im Jahr müssen sich Fischer, die Schollen fangen wollen, weiter auf das Meer hinaus begeben.
Gefangen werden diese Fische mit dem Schleppnetz. Früher benutzten die Fischer Grundschleppnetze mit Kettengeschirr. Diese wühlten jedoch den Meeresboden zu sehr auf und beschädigten dadurch Flora, Bodentiere und den Boden selbst. Deshalb werden heutzutage Rollengeschirre (so genannte Baumkurren) benutzt, die den Untergrund schonen und durch den Abstand des Netzbalkens zum Untergrund den Jungtieren eine Fluchtmöglichkeit ermöglichen.
Schollenfischer dürfen nur Tiere fangen, die eine Länge von mindestens 25 Zentimetern erreicht haben. Deshalb beträgt die vorgeschriebene Mindestmaschenweite der Netze auch 10 Zentimeter. Mit der Handangel eignen sich zum Fang als Köder am besten Watt- oder Seeringelwürmer, aber auch Hering oder Sandaal.
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Wirtschaft |
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Wirtschaft
Schollen gehören zu den bekanntesten Speisefischen und sind beim Verbraucher vor allem wegen ihres weißen, sehr schmackhaften Fleisches begehrt. Auf diese große Beliebtheit ist auch die immense wirtschaftliche Bedeutung der Scholle für die Küstenfischerei zurückzuführen.
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Geschmack |
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Geschmack
Das feste und weiße Fleisch der Scholle verfügt über einen kräftigen Geschmack.
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Tipps |
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Tipps
Als Ersatz für Scholle eignen sich andere Plattfische wie Flunder, Steinbutt oder Rotzunge.
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