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Fischlexikon |
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Der Wels ist der größte Süßwasserfisch in europäischen Binnengewässern. Die Haut des Welses ist schuppenlos, er hat einen walzenförmigen Rumpf und einen breiten abgeplatteten Kopf. Das breite Maul hat an seinem Oberkiefer zwei bis über die Bauchflossen reichende Bartfäden, auch Barteln genannt. Der Unterkiefer ist mit vier kürzeren Barteln besetzt. Zudem hat er eine lange, bis zur Schwanzflosse reichende Afterflosse und eine kleine, relativ weit vorne sitzende Rückenflosse. Die Rückenfarbe ist von einem olive-grau bis blauschwarz, die Grundfärbung der Seiten und des Bauches ist eher bräunlich-weiß. Die Seiten sind zudem mit großen dunkelgrauen Flecken oder einer Netzzeichnung versehen.
Welse können eine Gesamtlänge von bis zu drei Metern und ein maximales Gewicht von 150 kg erreichen. Diese Werte sind allerdings extrem selten und der letzte glaubwürdige Bericht über einen Wels dieser Größe stammt aus dem 19. Jahrhundert. Gewöhnlich erreicht ein Wels eine Länge zwischen 1,30 m und 1,60 m. Tiere von mehr als zwei Metern Länge sind ausgesprochen selten. Unter optimalen Lebensbedingungen können allerdings Exemplare wie der „Kiebinger Rekordwels“ heranwachsen, der mit einer Länge von 2,49 m und einem Gewicht von 89 kg nur von Tieren aus Frankreich, Spanien, Italien und Griechenland übertroffen werden konnte. Die dort lebenden Arten wurden vor einigen Jahren dort ausgesetzt und konnten sich dank des günstigen Klimas, mangelnder Konkurrenz und guter Nahrungsversorgung optimal fortpflanzen. Lange Zeit waren die besten Welsgewässer in Osteuropa zu finden. So wurden im rumänischen Donaudelta in den 80er Jahren große Welse von über 100 kg gefunden.
Der Wels ernährt sich vor allem von Fisch, aber auch von Insekten, Würmern, Schnecken und Krebsen. Mit zunehmender Größe jagt er aber auch Frösche, Mäuse, Ratten und verschiedene am Wasser lebende Vögel, wie Enten.
Der Wels mag überhängende Uferböschungen, versunkene Bäume und Pflanzenbestände unter denen er sich als Einzelgänger tagsüber im Schlamm eingräbt. Gegen Abend beginnt der Wels mit der Nahrungssuche, wobei er mit seinen langen, beweglichen Barteln über einen sehr guten Tast- und Geruchssinn verfügt. Dies ermöglicht ihm auch das Aufspüren von Nahrung im Dunkeln. Zudem hat der Wels ein ausgeprägtes Druckempfindungsvermögen, welches ihn auch bei Gewittern dazu bewegt, tagsüber aktiv zu sein.
Die Laichzeit des Welses liegt zwischen Mai und Juli. Zu dieser Zeit finden sich die Welse paarweise an flachen Uferstellen oder auf Überschwemmungswiesen ein. Die großen, schwach gelblichen Eier werden bei einer Wassertemperatur von mindestens 18 °C auf Wasserpflanzen abgelegt. Die Färbung verändert sich mit der Befruchtung, und die Eier verlieren ihre gelbliche Färbung. Die Eier, wie auch die ausgeschlüpften Larven werden von den Elterntieren bewacht. Die Larven schlüpfen bei einer Länge von 5 mm nach ca. 3 Tagen und ernähren sich bis zum 6. Lebenstag von ihrem Dottersack. Erst danach beginnt die unscheinbare, transparente Larve im Freiwasser mit der aktiven Aufnahme von tierischem Plankton.
Inhalte und Bild:
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Nährwerte |
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Nährwerte
100 g Wels (verzehrbarer Anteil)
Energie:
678 Kilojoule
Grundzusammensetzung:
Wasser 72,1 %
Eiweiß 15,3 %
Fett 11,3 %
Fettsäuren:
Mehrfach ungesättigt 422 mg
Cholesterol:
152 mg
Mineralstoffe:
Natrium 20 mg
Kalium 421 mg
Calcium 27 mg
Magnesium 55 mg
Spurenelemente:
Phosphor 151 mg
Eisen 600 µg
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Vorkommen |
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Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet des Welses geht vom Einzugsgebiet des Oberrheins und der Donau nach Osten. Zudem ist er in weiten Teilen West- und Südeuropas verbreitet. In Skandinavien kommt er nur im Süden vor. Er bevorzugt große Seen, sowie tiefe, langsam fließende Flüsse und ist auch in Deutschland verbreitet.
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Wirtschaft |
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Wirtschaft
In den Handel kommen meist nur Welse von einer Länge bis
1,30 m, da nur das Fleisch der jüngeren Tiere schmackhaft ist. Welse sind Speisefische und werden auch in Fischteichen gehalten.
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Geschmack |
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Geschmack
Als schmackhaft gilt nur das Fleisch von jüngeren Tieren. Bei großen Welsen ist das Fleisch sehr fettig, was sich nicht nur auf den Geschmack, sondern auch auf die Lagerung negativ auswirkt.
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